Getreide retten statt entsorgen
Wir bei Schweiger Feldkirchen helfen Ihnen, Mutterkorn-kontaminiertes Getreide zu retten.
Als Spezialist für die Aufbereitung und Reinigung von Saatgut und Konsumgetreide mit über 40 Jahren Erfahrung haben wir das Know-how und die neueste Technik dafür.
Wir kennen den Markt, die Abnehmer und die gesetzlichen Vorschriften.
Moderne Technik bei Mutterkorn
Kontaminierte Partien werden zunächst mit Wind- und Siebreinigungen behandelt. Etwa die Hälfte der befallenen Körner können so aussortiert werden.
Bei Mutterkorn-Befall nutzen wir aber immer unseren hochmodernen Farbsortierer. Hier werden die kontaminierten Bestandteile zuverlässig anhand ihrer Farbe von den Sensoren erkannt und dann aus der Partie entfernt.
Damit können wir Mutterkorn sicher unter die gesetzlichen Grenzwerte aussortieren und die Partie anschließend ganz normal verwenden.
FAQ
Was ist Mutterkorn?
- Als Mutterkorn werden die Sklerotien des Pilzes Claviceps purpurea bezeichnet. Der Schimmelpilz ist Teil einer Gruppe, die weltweit bei über 600 Gräsern und Getreidearten vorkommen.
- Andere Arten der Claviceps-Familie sind ähnlich giftig. Doch Claviceps purpurea ist auf Grund des Klimas in Deutschland und Europa am weitesten verbreitet.
- Da der Pilz nur unbefruchtete Blüten befällt, die lange geöffnet sind, sind Roggen und auch Triticale die am meisten betroffenen Getreidearten. Seltener trifft es Weizen.
- Ist eine Pflanze von Claviceps purpurea befallen, bildet sich statt eines Getreidekorns an dieser Stelle ein dunkles Mutterkorn, das länglich, bis zu vier cm – manchmal auch sechs cm – aus der Ähre herauswächst und auf Grund der Mutterkornalkaloide hochtoxisch ist.
Wie giftig ist Mutterkorn?
- Im Mittelalter wird immer wieder über Massenvergiftungen durch Mutterkorn berichtet, häufig auch unter dem Begriff Antonius- oder Pest-Feuer.
- Eine Vergiftung mit Mutterkorn zeigt sich anfallsartig an Kribbeln in Gliedmaßen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfällen, Augenflimmern, Krämpfen, Lähmungen, Nervenstörungen. Gliedmaßen können so stark betroffen sein, dass sie amputiert werden müssen oder sogar von selbst abfallen.
- Die Anfälle können stundenlang anhalten und immer wiederkehren. Vergiftungen sind heutzutage aber extrem selten. Früher wurde Mutterkorn auch als Abtreibungsmittel eingesetzt, da es als wehenauslösend gilt.
- Mutterkorn-Alkaloide werden heute medizinisch in extrem starker Verdünnung als Wehenmittel, zur Blutstillung, bei Durchblutungsstörungen, Bluthochdruck, oder bei Migräne eingesetzt. Außerdem kann aus Mutterkorn LSD (Lysergsäurediäthylamid) hergestellt werden.
Erlaubter Höchstgehalt?
- Für Mutterkorn-Sklerotien in unverarbeitetem Roggen gilt bis zum 30. Juni 2024 ein Höchstgehalt von 0,5 g/kg.
- Alle anderen Getreidearten, die für Mutterkorn weniger anfällig sind, liegen bereits jetzt bei 0,2 g/kg.
- Auch der Höchstgehalt für Roggen wird ab 01. Juli 2024 auf 0,2 g/kg abgesenkt. Dies entspricht einem Gewichtsanteil von 0,02 %.
Quelle: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit https://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/chemie/schimmelpilzgifte/mutterkornalkaloide/index.htm#hoechstgehalt – aufgerufen 21. Juni 2023.
Höchstgehalte überschritten?
- Mutterkornalkaloide sind hochtoxisch für Mensch und Tier. Daher darf Getreide einen bestimmten Höchstgehalt an Mutterkorn nicht überschreiten.
- Werden beispielsweise Futtermittel in den Verkehr gebracht, deren Mutterkorn-Anteil über dem gesetzlichen Höchstanteil liegt, droht ein Bußgeld.
- Außerdem gilt ein Verschneidungs- und Verdünnungsverbot für Mutterkorn-kontaminiertes Getreide.
- Darüber hinaus gibt es eine behördliche Meldepflicht bei der Anlieferung oder dem Erwerb von kontaminierten Lebens- oder Futtermitteln.
- Diese Pflicht entfällt aber, wenn die Ware fachgerecht entsorgt oder so gereinigt wird, dass danach der gesetzliche Höchstgehalt nicht mehr überschritten wird.
- Die Belastung mit Mutterkorn-Alkaloiden bei Getreide und Getreideerzeugnissen wird routinemäßig durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit überwacht.
Was begünstigt Mutterkornbefall?
- Betroffen können sowohl Konsum- als auch Futtergetreide sein. Allerdings gibt es je nach Witterung von Region zu Region, aber auch von Jahr zu Jahr große Schwankungen bei Mutterkorn-Befall. Jahre mit hohem Mutterkorn-Befall sind typischerweise während der Blütezeit der jeweiligen Getreideart eher feucht-kühl.
- Auf das Feld kommen die Mutterkörner entweder bei der Ernte oder über das Saatgut. Frühblüher wie Acker- und Wiesenfuchsschwanz, auf denen sich der Mutterkornpilz gerne entwickelt, können zum Mutterkornbefall von Getreide führen. Denn der Honigtau des Mutterkorns wird von den infizierten Gräsern über Insekten auf die Getreideblüte übertragen. Auch können während der Getreideblüte die Mutterkorn-Sporen das jeweilige Getreide direkt infizieren. Die Zahl der Sporen erhöht sich durch feuchte Witterung.
- Wenn es in einem Jahr starken Mutterkornbefall gibt, so ist auch in den darauffolgenden Jahren auf Grund des Infektionsdrucks mit einem stärkeren Vorkommen zu rechnen. Auch die Fruchtfolge spielt eine Rolle. Wird immer wieder Roggen nacheinander angebaut, erhöht sich dadurch die Verbreitung von Mutterkorn. Werden hingegen Sorten angebaut, die der Schimmelpilz nicht als Wirtspflanze nutzen kann, z.B. Kartoffeln, verringert sich das Vorkommen von Mutterkorn.
Wie kann man Mutterkorn bekämpfen?
- Hochgiftiges Mutterkorn kann nicht direkt bekämpft werden. Es können zum einen vorbeugende Maßnahmen getroffen werden und zum anderen bei Befall moderne Technik zur Saatgutaufbereitung und Reinigung genutzt werden.
- Bereits bei der Aussaat sollte darauf geachtet werden, keine Sklerotien mit auszusäen. Hier verwenden Sie am besten gereinigtes und zertifiziertes Saatgut.
- Wichtig ist der Standort für den Getreideanbau. Je besser die Fläche dem Wind ausgesetzt ist, umso schneller kann der Pollenflug und die Bestäubung erfolgen.
- Wie bereits erwähnt spielt die Fruchtfolge eine große Rolle. Mutterkorn kann bis zu drei Jahre im Boden überleben, d.h. idealerweise werden Roggen und Triticale ausreichend lang nicht hintereinander angebaut. Falls die Anbaupause nicht lang genug ist, sollten die Sklerotien tief eingepflügt werden, um so das Infektionsrisiko zu reduzieren.
- Da Mutterkorn gerne auch frühblühende Gräser befällt, kann es ratsam sein, vor der Blüte die Gräser rund um das Feld zu mähen. So können sie nicht als Zwischenwirt dienen und eine Mutterkorn-Verbreitung begünstigen.
- Mithilfe moderner Aufbereitungs- und Reinigungstechnik kann Mutterkorn aus einer befallenen Partie entfernt werden. Um die Sicherheit von Lebens- und Futtermittel zu gewährleisten, sollten alle technologischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden.
SIE HABEN MUTTERKORN IN IHREM GETREIDE?
Wir reinigen und bereiten Mutterkornpartien fachgerecht auf. Sprechen Sie mit uns.
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